Wissenschaftshistorisches Seminar (Leopoldina Zentrum für Wissenschaftsforschung Halle)

Die Rolle diagrammatischer Sprach-Bilder in der frühen Anthropologie

Veranstalter
Zentrum für Wissenschaftsforschung
Veranstaltungsort
online
PLZ
06108
Ort
Halle (Saale)
Land
Deutschland
Findet statt
Digital
Vom - Bis
07.03.2023 - 07.03.2023

Migrantisches Wissen: Potentiale und Perspektiven eines Forschungsfeldes

Veranstalter
Zentrum für Wissenschaftsforschung
PLZ
06108
Ort
Halle (Saale)
Land
Deutschland
Findet statt
Digital
Vom - Bis
18.04.2023 - 18.04.2023

Eine "der seltenen Ausnahmen"? - Emmy Noethers Rolle in der Mathematik des 20. Jahrhunderts

Veranstalter
Zentrum für Wissenschaftsforschung
Veranstaltungsort
Lesesaal, Emil-Abderhalden-Str. 36
PLZ
06108
Ort
Halle (Saale)
Land
Deutschland
Findet statt
Hybrid
Vom - Bis
09.05.2023 - 09.05.2023

Berlin auf Droge. Heroinkonsum in der Mauerstadt zwischen Psychiatriereform und AIDS-Phobie in den 1970er- und 1980er-Jahren

Veranstalter
Zentrum für Wissenschaftsforschung
Veranstaltungsort
Lesesaal, Emil-Abderhalden-Str. 36
PLZ
06108
Ort
Halle (Saale)
Land
Deutschland
Findet statt
Hybrid
Vom - Bis
06.06.2023 - 06.06.2023

Die großen Narrative. Wie wir in Geschichten leben

Veranstalter
Zentrum für Wissenschaftsforschung
PLZ
06108
Ort
Halle (Saale)
Land
Deutschland
Findet statt
Digital
Vom - Bis
11.07.2023 - 11.07.2023
Von
Elisabeth Dreysse, Zentrum für Wissenschaftsforschung, Leopoldina Nationale Akademie der Wissenschaften

Wissenschaftshistorisches Seminar der Akademie Leopoldina im Frühjahr/Sommer 2023.

Die Rolle diagrammatischer Sprach-Bilder in der frühen Anthropologie

Wissenschaftshistorisches Seminar mit einem Vortrag von Prof. Dr. Marianne Sommer

Die Entstehung der physischen Anthropologie Ende des 18. Jahrhunderts war für die Geschichte der Anthropologie von großer Bedeutung. So wurde die Klassifizierung von menschlichen „Rassen“ durch vergleichende Messungen erweitert. Ein zentrales Instrument dieses neuen Ansatzes waren Diagramme. Da diese von Natur aus Beziehungen in und zwischen Objekten darstellen, wurden sie zum Mittel, um menschliche Gruppen und ihre Beziehungen zueinander zu definieren. Sie spielten damit eine wichtige Rolle in der Auseinandersetzung zwischen Monogenisten und Polygenisten.

In diesem Vortrag wird Marianne Sommer den Wandel in der Bebilderung anthropologischer Fachliteratur aufzeigen und in die Geschichte der physische Anthropologie einführen. Dafür blickt sie beispielhaft auf den Amerikaner Samuel George Morton, der menschliche Schädel sammelte und als Lithographien in „Crania americana“ (1839) und „Crania aegyptiaca“ (1844) verbreitete. Zusammen mit den Papierschädeln reisten detaillierte Anleitungen, wie man Schädel durch eine Reihe von Linien betrachten und zu „anderen Menschentypen“ in Beziehung setzen sollte. In Anlehnung an Johann Friedrich Blumenbach und Peter Camper leistete die „Crania“ somit einen wichtigen Beitrag für die Etablierung einer diagrammatischen Methode, die mit „Types of Mankind“ (1854), das zu Mortons Ehren von Josiah Nott und George Gliddon verfasst wurde, offenkundig politisch wurde.

Marianne Sommer ist Professorin für Kulturwissenschaften an der Universität Luzern. Ihre Forschungen beschäftigen sich mit Geschichte der Anthropologie, Anthropomorphismus sowie Evolutionsforschung.

Es laden Sie herzlich ein: Prof. Dr. Rainer Godel, Prof. Dr. Dieter Hoffmann ML und Prof. Dr. Christina Brandt ML

ML= Mitglied der Leopoldina

Die Veranstaltung beginnt um 18.00 Uhr. Weitere Informationen und den Zugangslink finden Sie unter dem angegebenen Link.

Kontakt

E-Mail: lzfw@leopoldina.org

https://leopoldina.org/whs

Migrantisches Wissen: Potentiale und Perspektiven eines Forschungsfeldes

Wissenschaftshistorisches Seminar mit einem Vortrag von Swen Steinberg

Die Migrationsgeschichte befasste sich – oft quellenbedingt – lange lediglich mit dem gesammelten Wissen über Migrant:innen. Erst in den letzten Jahren entstanden breiter gefasste wissensgeschichtliche Ansätze, die Prozesse der Wissensgenerierung jenseits akademischer Kontexte hinterfragen. Die Verbindung von Migrations- und Wissensgeschichte ermöglicht eine stärkere Fokussierung auf Wissen, das von Migrant:innen vor, während und nach der Migration erworben, übersetzt oder verworfen wurde. Zudem ermöglicht sie einen Zugang zu anderen Wissensformen wie Alltags- oder Erfahrungswissen, das mit sozialer Herkunft, Alter oder Geschlecht verbunden war.

Der Vortrag widmet sich einem Forschungsfeld, das jüngere Ansätze der historischen Migrationsforschung und der Wissensgeschichte in einen Dialog bringt und Potenziale mit empirischen Beispielen aus dem 19. und 20. Jahrhundert illustriert, darunter der transatlantische Wissenstransfer im Forstwesen sowie die Flucht unbegleiteter Minderjähriger vor der nationalsozialistischen Verfolgung.

Swen Steinberg ist promovierter Historiker und Leiter der Abteilung für Strategie und Kommunikation am German Historical Institute (GHI) in Washington, USA. Seine Forschungsgebiete umfassen Migrationsforschung, sächsische Landesgeschichte, Industriegeschichte mit dem Schwerpunkt auf Forst und Bergbau sowie Exil- und Flüchtlingsgeschichte.

Es laden Sie herzlich ein: Prof. Dr. Rainer Godel, Prof. Dr. Dieter Hoffmann ML und Prof. Dr. Christina Brandt ML

ML = Mitglied der Leopoldina

Die Veranstaltung beginnt um 18.00 Uhr. Weitere Informationen und den Zugangslink finden Sie unter dem angegebenen Link.

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E-Mail: lzfw@leopoldina.org

https://leopoldina.org/whs

Eine "der seltenen Ausnahmen"? - Emmy Noethers Rolle in der Mathematik des 20. Jahrhunderts

Wissenschaftshistorisches Seminar mit einem Vortrag von Prof. Dr. Norbert Schappacher

Der Name Emmy Noether ist mittlerweile über den Fachbereich der Mathematik hinaus bekannt. Nicht zuletzt durch das Emmy Noether-Programm der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), dass es sich zur Aufgabe gemacht hat, hervorragende Nachwuchwissenschaftler:innen zu fördern. Die Einordnung der Leistung der deutschen Mathematikerin aus wissenschaftshistorischer Perspektive kann insbesondere auf die Situation der Frau in der Wissenschaft des 20. Jahrhunderts ein Schlaglicht werfen. Norbert Schappacher wird dafür neuere Veröffentlichungen und historische Forschungsprojekte zu Rate Ziehen. Emmy Noethers Lieblingswort „Auffassung” spielt dabei eine besondere Rolle.

Norbert Schappacher ist Professor für Mathematik an der Universität Straßburg. Seine Forschungsgebiete erstrecken sich von Zahlentheorie und Geschichte der Mathematik, mit Schwerpunkt der Mathematik in Deutschland während der NS-Zeit, über die Sozialgeschichte und Philosophie der Mathematik sowie Mathematiker wie Diophant von Alexandrien und Leonhard Euler.

Es laden Sie herzlich ein: Prof. Dr. Rainer Godel, Prof. Dr. Dieter Hoffmann ML und Prof. Dr. Christina Brandt ML

ML = Mitglied der Leopoldina

Die Veranstaltung beginnt um 18.00 Uhr. Weitere Informationen und den Zugangslink finden Sie unter dem angegebenen Link.

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E-Mail: lzfw@leopoldina.org

Berlin auf Droge. Heroinkonsum in der Mauerstadt zwischen Psychiatriereform und AIDS-Phobie in den 1970er- und 1980er-Jahren

Wissenschaftshistorisches Seminar mit einem Vortrag von Thomas Beddies

Zu Beginn der 1970er-Jahre wurde Heroin in der Bundesrepublik und in West-Berlin zur dominierenden Substanz unter den verbotenen Drogen. Städtische Drogenszenen zogen öffentliche Aufmerksamkeit auf sich und offenbarten nicht nur eine Überforderung der ausführenden Gewalt und der Gerichte – auch die sich im Reformwandel befindenden Psychiatrien zeigten Probleme im Umgang mit der Situation.

Im Vortrag werden jene Phänomene analysiert, die die gesellschaftliche Sicht auf das Heroinproblem in den 1970er- und 1980er-Jahren bestimmten. Dabei wird die substanzbezogene Sucht nicht allein als pathophysiologische Tatsache erfasst. Heroinsucht ist als individueller Krankheits- und psychische Ausnahmezustand zu verstehen und begründet eine gesellschaftliche Problemlage, die zur damaligen Zeit außerordentliche Maßnahmen zu rechtfertigen schien.

Die Reaktionen zwischen Pönalisierung und Akzeptanz des Heroinkonsums führten zum Verlust der psychiatrischen Monopolstellung bei der Deutung und Behandlung der Drogensucht sowie zu einer Diversifizierung (aber auch einer neuen Unübersichtlichkeit) in der Drogenpolitik und im Umgang mit den Konsumentinnen und Konsumenten, die bis in die Gegenwart wirkt. Als maßgebliche Einflussfaktoren werden dabei innerpsychiatrische wie auch gesamtgesellschaftliche Entwicklungen einbezogen, wie die „Psychiatrie-Enquete“ oder das Aufkommen von HIV/AIDS.

Thomas Beddies ist Medizinhistoriker und stellvertretender Leiter am Institut für Geschichte der Medizin und Ethik in der Medizin der Charité. Seine Forschungsgebiete umfassen die Medizingeschichte Berlin und Brandenburgs im 19. und 20. Jahrhundert, Geschichte der Medizin im Nationalsozialismus, Geschichte der Pädiatrie und Geschichte der Psychiatrie.

Es laden Sie herzlich ein: Prof. Dr. Rainer Godel, Prof. Dr. Dieter Hoffmann ML und Prof. Dr. Christina Brandt ML

ML = Mitglied der Leopoldina

Die Veranstaltung beginnt um 18.00 Uhr. Weitere Informationen und den Zugangslink finden Sie unter dem angegebenen Link.

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E-Mail: lzfw@leopoldina.org

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Die großen Narrative. Wie wir in Geschichten leben

Wissenschaftshistorisches Seminar mit einem Vortrag von Fritz Breithaupt

Ständig sind wir in kleine und große Geschichten verwickelt. Wir erzählen, was uns am Tag passiert ist; erfahren vom Leben der andern; tauchen abends in die Welt der Fiktionen ein; und planen manchmal auch die Zukunft wie ein Erzählung. Erzählungen erlauben uns, am Leben anderer teilzuhaben, denn wir können vergangene oder auch fiktive Ereignisse miterleben. In evolutionärer Hinsicht ist diese Fähigkeit des Miterlebens eine ungeheure Leistung unserer Spezies, die uns den Ausbruch aus der engen Welt des eigenen Erlebens ermöglicht. Es ist insofern nicht übertrieben von dem Menschen als einem narrativen Wesen zu sprechen, einem „homo narrans“.

Doch wie genau funktioniert das? Wie schaffen Erzählungen es, unsere Wahrnehmung von Ereignissen aufeinander abzustimmen? Und warum lassen wir uns auf Erzählungen ein? Der Vortrag fasst einige der Thesen aus Breithaupts Buch, Das narrative Gehirn, zusammen, um dann darauf aufbauend zu entwickeln, wie aus den kleinen Geschichten des Alltags und der Literatur kollektive Erzählungen werden können. Wichtig wird es dabei sein, die Rolle der Emotionen in narrativen Texten zu bestimmen. In den kleinen Narrationen operieren Emotionen, so die doppelte These, sowohl als Belohnung für das Miterleben als auch als Stoppsignal, das das Ende der Erzählung markiert. In den großen, kollektiven Narrationen werden diese Emotionen therapeutisch aufgeladen.

Fritz Breithaupt lehrt Kognitionswissenschaften und Germanistik an der Indiana University in Bloomington und leitet das Experimental Humanities Lab. Seine Forschungen beschäftigen sich mit deutscher und euopäischer Literatur, Philosophie und Kultur seit 1700, Empathie- und Emotionsforschung, Literatur- und Naturwissenschaften, Narrativen und Ästhetiken sowie Johann Wolfgang von Goethe. Sein Buch "Das narrative Gehirn" ist Wissenschaftsbuch des Jahres 2023 in Österreich.

Es laden Sie herzlich ein:
Prof. Dr. Rainer Godel, Prof. Dr. Dieter Hoffmann ML und Prof. Dr. Christina Brandt ML

ML = Mitglied der Leopoldina

Die Veranstaltung beginnt um 18.00 Uhr. Weitere Informationen und den Zugangslink finden Sie unter dem angegebenen Link.

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